Nachdem das Abenteuer Landesliga im Sommer mit dem Relegationsabstieg endete, startete der TSV ein neues Kapitel in der vertrauten Bezirksliga, in der das Team zuvor schon viele Jahre verbrachte.
Neben Keeper Marius Väth und Mittelfeldspieler Sandro de Candido, die den Verein zur neuen Spielzeit wechselten, endete auch für die Routiniers Julian Wolff und Paul Lücke im Juni die Zeit bei der 1. Mannschaft. Umso wichtiger war es, diese Abgänge mit adäquaten Neuzugängen zu kompensieren, was mit Julian Spöringer, Luis Ganz (beide Randersacker), Leon Schultheiß, Benedikt Streit (beide Höchberg) und Arni Eiriksson (Island) gut gelang. Auch auf der Trainerbank gab es bekanntermaßen personelle Veränderungen, denn nach dem Abgang von Martin Lang rückte Jakob Siedler an die Seite von Coach Manuel Gröschl.
Zum Saisonauftakt gastierte Pflaumheim am Grasholz und trotz Halbzeitführung unterlag der TSV mit 2:3 und ging verdientermaßen leer aus. Dies sollte jedoch die bis dato einzige Heimniederlage bleiben. Vier Tage später sorgte eine gnadenlose Effektivität zwar für einen unerwartet hohen Auswärtssieg beim Aufsteiger Großheubach (4:0), doch nach schwacher Leistung im dritten Spiel und der verdienten Pleite bei der Spielvereinigung Hösbach-Bahnhof (2:4), musste man von einem missglückten Start in die neue Spielzeit sprechen.
In den folgenden Wochen fand der TSV dann aber in die Spur und verbuchte mit vier Liga-Siegen in Folge seine bislang beste Phase. Beim Kantersieg gegen Keilberg (5:1) sorgte Kapitän Nico Schubert mit vier Toren für Schlagzeilen, jedoch wurde der Erfolg durch die Verletzung von Julian Weber getrübt (Schlüsselbeinbruch). Trotz großer personeller Probleme (Urlaubszeit, Krankheitsausfälle), erkämpfte sich das Team auch in Wasserlos den Sieg durch einen Last-Minute-Treffer von Lars-Weyer (2:1), gefolgt von einem ebenso hart erarbeiteten Heimsieg gegen Aufsteiger Helmstadt (2:0). Eine Woche später lag der TSV beim Derby in Kitzingen zwar zur Pause hinten, bewies im zweiten Durchgang aber Moral und drehte die Partie nach einem Doppelpack von Innenverteidiger Niklas Fritzler (2:1). Die Mannschaft setzte sich somit endgültig im oberen Tabellendrittel fest und verpasste den fünften Sieg in Folge nur knapp, als Heimbuchenthal am Grasholz zu Gast war und sich spät das Remis sicherte (3:3).
Neben der Erfolgsserie in der Liga, präsentierte sich der TSV in dieser Phase auch im Toto-Kreispokal von seiner starken Seite und zog nach einem Elfmeterkrimi gegen den SV Kürnach ins Finale ein, das im Mai gegen den TSV Lohr steigt. Zuvor setzte sich die Truppe bereits gegen Ülkemspor Kitzingen, Martkbreit-Martinsheim, Gerbrunn und Sonderhofen durch.
Nach wettbewerbsübergreifend acht ungeschlagenen Begegnungen in Folge, endete der Lauf schließlich am neunten Spieltag mit der verdienten, aber zu hoch ausgefallenen Niederlage, beim souveränen Spitzenreiter DJK Hain (0:4). Nach dem missglückten Duell mit dem Tabellenführer, folgten mit dem Heimspiel gegen Lohr (Zweiter) und der Auswärtspartie in Eisingen (Dritter) innerhalb von sieben Tagen zwei weitere Spitzenspiele für den Absteiger. Gegen die Main-Spessart-Kicker jubelte der TSV über einen späten Ausgleich, nach einem direkt verwandelten Traumfreistoß von Mathis Böhler aus rund 30 Metern (1:1), ehe der TSV in Eisingen seine beste Saisonleistung ablieferte und beim 5:1 Kantersieg vor zahlreichen Rottendorfer Zuschauern ein wahres Feuerwerk zündete.
Mit dem Duell gegen die TG Höchberg und beim Aufsteiger ETSV Würzburg, standen die nächsten Derbys auf dem Programm, aus denen der TSV aber nur einen Zähler mitnehmen konnte. Während das Team gegen die „Kracken“ ein gerechtes Unentschieden erzielte (1:1), zeigte die Mannschaft eine schwache Leistung bei den „Bahnlern“ und ging in diesem zähen Kick verdientermaßen leer aus (0:1).
Die richtige Antwort fand die Truppe mit dem etwas glücklichen Heimsieg gegen den ebenbürtigen Aufsteiger Birkenfeld (1:0), sowie dem ebenfalls schmeichelhaften Dreier zuhause gegen Schlusslicht Lengfeld (2:1), bei dem zwei Foulelfmeter den offensiv ideenlos wirkenden Hausherren den Erfolg bescherten.
Endgültig angekommen in der ungemütlichen Jahreszeit, setzte es zum Vorrundenabschluss eine Niederlage auf dem äußerst unebenen und matschigen Platz in Mömlingen (1:3). Es schien allmählich so, als ob die Luft ein bisschen raus war beim TSV und die vielen Spiele in diesem Kalenderjahr, inklusive der durch die Relegation bedingten, kurzen Sommerpause, ihre Spuren hinterließen. Auf Grund grober Abwehrfehler, ging das Team schließlich auch beim Rückrundenauftakt in Pflaumheim leer aus (1:4) und verbuchte somit erstmals in dieser Runde zwei Niederlagen in Folge.
Umso wichtiger war der versöhnliche Jahresabschluss gegen Großheubach (2:1), in einer umkämpften Partie am Grasholz. Jannik Fischer erzielte den umjubelten Siegtreffer erst in der Schlussphase, nachdem zuvor Niklas Fritzler den Ausgleich per Foulelfmeter erzielte. Es war bereits der elfte verwandelte Strafstoß des Abwehrchefs in dieser Saison, der damit bei all seinen Versuchen vom Punkt erfolgreich war und die interne Torschützenliste mit zwölf Treffern vor Nico und Moritz Schubert (je sieben Tore) anführt.
Mit 30 Zählern überwintert der TSV auf dem 6. Platz und ist somit voll auf Kurs für das eigene Saisonziel „Oberes Tabellendrittel“. Das Feld hinter dem schier uneinholbaren Spitzenreiter Hain (50 Punkte), liegt dicht beisammen, denn nur fünf Punkte trennen die Rottendorfer von Tabellenplatz Zwei, bei jedoch mehr absolvierten Spielen als die Konkurrenz. Noch wichtiger ist allerdings der komfortable Vorsprung (13 Zähler) zu Platz 13, denn mit drei direkten und zwei Relegations-Abstiegsplätzen muss ggf. knapp ein Drittel aller Mannschaften den Gang in die Kreisliga antreten.
Es gilt nun in der Winterpause durchzuschnaufen, die Wunden zu lecken und Kraft für den zweiten Saisonabschnitt zu tanken, um sich weiterhin im oberen Bereich der Tabelle zu behaupten und keine Zweifel am frühzeitigen Klassenerhalt, in der nicht ganz einfachen Saison nach dem Abstieg aufkommen zu lassen.
Die Fußballer bedanken sich an dieser Stelle für das ungebrochene Vertrauen und die Unterstützung in diesem emotionalen und ausgiebigen Kalenderjahr und wünschen den Mitgliedern der TSV-Familie ein frohes Fest und alles Gute, Glück und Gesundheit für 2024.
Fabian Heß
