Mit einer verdienten, wenn auch gewiss zu hohen 0:3 Niederlage verließen am gestrigen Maifeiertag die Spieler des TSV Rottendorf sichtlich geknickt das heimische Geläuf am Grasholz, hatte sich die Gröschl/Siedler – Truppe trotz der ernüchternden Ergebnisse der vergangenen Wochen sicherlich etwas ausgerechnet. Doch wie bei den vorangegangenen Niederlagen gegen die Spitzenteams der Bezirksliga West führten individuelle Fehler und Harmlosigkeit im Angriff zu einem erneuten Negativerlebnis.
Vor der stattlichen Kulisse von 460 Zuschauern tasteten sich beide Teams, wie bereits im Punktspiel vor 10 Tagen, in der Anfangsphase ab und kamen nur zu Halbchancen. In der 19. Minute wurde ein Distanzschuss von Nico Schubert knapp neben das Tor abgefälscht und bei der darauffolgenden Ecke kam sein Bruder Moritz zum Abschluss, platzierte jedoch seinen Schuss zu mittig. Nur kurz darauf kam er nach feinem Pass seines Bruders wieder in eine günstige Position, zögerte aber zu lange und wurde geblockt. Den Abschluss einer durchaus vielversprechenden ersten halben Stunde bildete ein 25-Meter Freistoß von Nico, der äußerst knapp am rechten Pfosten vorbei rauschte. Wie jedoch in den letzten Wochen führte die erste Möglichkeit des Gegners zum Rückstand – und das erneut unter gütiger Mithilfe der TSV-Abwehr. Nach einem langen Lohrer Ball auf Johan Brahimi befand sich Hackenberg eigentlich in einer besseren Verteidigungsposition, verlor aber trotzdem die Kugel an den Lohrer Kapitän. Zu allem Überfluss war auch noch Keeper Trappschuh aus dem Kasten geeilt, und so hatte Brahimi keine Mühe den Ball im leeren Tor zu versenken. Ein Abwehrversuch von Spöringer misslang. Die Gäste aber nutzten gleich ihre zweite Chance nur zehn Minuten später zur Vorentscheidung. Der äußerst umtriebige Ardit Bytyqi schlenzte einen 20-Meter Freistoß unhaltbar in den linken Giebel.
In der zweiten Hälfte hatte der TSV mehr Spielanteile – auch weil Lohr die Führung absichern wollte - konnte sich aber keine nennenswerte Möglichkeit erspielen. Im Gegenteil – kurz nach Wiederanpfiff hätten die Gäste fast das 3:0 erzielt, Trappschuh konnte den Schuss jedoch mit einer feinen Parade entschärfen. Das Trainer-Duo brachte in der Folgezeit mit Daniel Ritter, Paul Lücke, Manuel Zoller, Julian Wolff und Kazim Yavanoglu neue Kräfte, um vielleicht der Partie noch einmal eine Wende zu geben, aber vor allem auch den Akteuren, die seit Wochen keine Pause bekommen, eine Erholung zu gewähren. Dennoch war dem TSV, der sichtlich um einen Anschlusstreffer bemüht war, ein Erfolg nicht vergönnt. Es waren hingegen die Gäste aus dem Spessart, die den Schlusspunkt vor ihrer verdienten Jubelfeier setzten. In der 75. Minute passte nach einem langen Flugball der durchgebrochene Wagner von der linken Grundlinie zurück auf den nachgerückten Bytyqi, der aus fünf Metern keine Mühe hatte, das Leder zu seinem zweiten Treffer über die Linie zu drücken. Passend zum unglücklichen Auftritt der Heimelf war dann noch kurz vor dem Schlusspfiff die rote Karte für Kapitän Nico Schubert, der nach einem harten Tackling des Feldes verwiesen wurde – eine sehr harte Entscheidung des sonst umsichtig leitenden Referees.
Am kommenden Sonntag beginnt nun eine Vier-Spiele-Serie gegen Mannschaften, die noch hinter dem TSV um den Klassenerhalt kämpfen. In der Auftaktpartie geht es in einem Heim-Derby gegen den ETSV Würzburg, dem man in einem schwachen Hinspiel 0:1 unterlegen war.
Andreas Schubert
